Was ist vertrag von montreux?

Der Vertrag von Montreux ist ein internationaler Vertrag, der am 20. Juli 1936 in Montreux, Schweiz, unterzeichnet wurde. Er regelt die Schifffahrt auf dem Bosporus und den Dardanellen.

Der Vertrag wurde zwischen der Türkei und den damals wichtigen Seemächten Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Griechenland und Jugoslawien geschlossen. Ziel des Vertrags war es, den freien und ungehinderten Zugang zum Schwarzen Meer für Handelsschiffe und Kriegsschiffe zu gewährleisten.

Der Vertrag hat fünf Hauptpunkte:

  1. Regulierung der Passage: Der Vertrag erlaubt zivile Schiffe aller Nationen freien Durchgang durch die Meerengen von Bosporus und Dardanellen, solange sie sich an die Bestimmungen des Vertrags halten.

  2. Beschränkungen für Kriegsschiffe: Der Vertrag enthält festgelegte Beschränkungen für die Durchfahrt von Kriegsschiffen. Nur die Anrainerstaaten des Schwarzen Meeres (Türkei, Sowjetunion, Bulgarien und Rumänien) dürfen Kriegsschiffe durch die Meerengen schicken, jedoch mit bestimmten Einschränkungen.

  3. Neutralität der Meerengen: Die Türkei verpflichtete sich, die Neutralität der Meerengen zu wahren und keine Militärbasen oder -stützpunkte ausländischer Staaten anzulegen.

  4. Beobachter und Konsultationen: Ein einzigartiger Aspekt des Vertrags ist die Einrichtung einer internationalen Kommission zur Beobachtung der Einhaltung des Vertrags und zur Durchführung von Konsultationen zwischen den Vertragsparteien.

  5. Überprüfung des Vertrags: Alle 20 Jahre sollte eine internationale Konferenz einberufen werden, um den Vertrag zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern.

Der Vertrag von Montreux wurde seit seiner Unterzeichnung mehrfach überarbeitet und angepasst, um den sich ändernden regionalen und internationalen Gegebenheiten gerecht zu werden. Er ist bis heute eine bedeutende Vereinbarung für die Regulierung der Schifffahrt in den türkischen Meerengen.